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Snowpiercer (2013)

Snowpiercer (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Im Jahr 2031 hat sich eine Eisdecke über die Welt gelegt. Die letzten Überlebenden haben sich in einen Hochgeschwindigkeitszug gerettet, der Jahr auf Jahr um die Erde rast, vorbei an gekenterten, festgefrorenen Containerschiffen und verwüsteten Metropolen. Die Richtung des SciFi-Films, der für die postapokalyptische Schneelandschaft große und düstere Bilder findet, ist nach wenigen Minuten klar: Im Inneren des Zuges herrscht ein totalitäres Klassensystem; in den hinteren Abteilen leben zusammengepfercht und unter menschenunwürdigen Bedingungen die Armen, in den vorderen frönt die Elite dem süßen Leben. Das schreit nach Revolution! … In seinem ersten mit verhältnismäßig hohem Budget und in englischer Sprache gedrehten Film kommt der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho seinen Figuren (gespielt von u. a. Chris Evans und Tilda Swinton) nicht mehr so nah wie etwa in seinem außergewöhnlichen Monsterfilm „The Host“ (2006). Die Gesellschaftskritik ist reichlich platt. Bong will einerseits sich selber treu bleiben, andererseits den Vorgaben des großformatigen Hollywood-Blockbusters gerecht werden – dadurch gerät „Snowpiercer“ als Film recht zerrissen. Dennoch ist er einer der interessanteren Actionfilme der letzten Jahre, weil er die Konventionen des Genres mit Gusto bedient, sie aber gleichzeitig mit bizarren Einschüben aufbricht. (sb)

  • Snowpiercer (Filmbild 2)
  • Snowpiercer (Filmbild 3)
  • Snowpiercer (Filmbild 4)
  • Snowpiercer (Filmbild 5)