Zum Inhalt springen

Sleepy Hollow (1999)

Sleepy Hollow (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Das allererste Bild: Blut tropft auf rauen Boden – ein dicker Tropfen, mutmaßlich aus einer klaffenden Wunde … Der dickflüssige Saft weitet sich zur Lache. Dann kommt eine Hand ins Bild, die einen Stempel hält – und siehe da, es war nur Siegelwachs auf Pergament! Doch dieses Testament spielt durchaus noch eine sehr blutige Rolle in Tim Burtons Fantasy-Horror-Romantikdrama um den Kopflosen Reiter, dessen Schwert Bewohner um Bewohner des abgelegenen Kaffs Sleepy Hollow enthauptet. Burtons Film ist ein Parforceritt – im wörtlichen Sinn, durch unheimliche Gruselwälder, aber auch ein Festival der geschmackssicher ekligen Spezialeffekte, von Fledermausblut über die fleischigen Tentakeln des Höllenbaums – bis zu dem winzigen Eindellen einer Schädeldecke, bevor das Schwert des kopflosen Reiters hineinstößt. Burton bevorzugt das volle Pfund: eine schräge Menagerie von Dorfhonaratioren mit expressiven Gesichtern wie aus Stummfilmzeiten, große Gefühle aus längst vergessenen Melodramen, Sets wie aufgegebene Theaterbühnen, eine Farbpalette, die sich auf Grau, Braun und Matsch beschränkt – kurz: großes, opulentes Kino, mit einem absolut sicheren Sinn für die Balance zwischen Parodie und echtem Grusel. (rr)

Vorstellungen