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Silent Waters (2003)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Pakistan 1979, kurz nach der Machtergreifung durch Diktator Zia ul-Haq: Eine Gruppe islamischer Männer schreitet mit Mörtel und Backsteinen zur Mädchenschule und beginnt damit, die Schulmauer zu erhöhen –  kein Mann soll im Vorübergehen einen Blick auf die Mädchen werfen. Beim Aufschichten der Steine trifft der Blick des jungen Saleem (Malik) auf Zubeida (Shukla), mit der er noch Tage zuvor eine Nacht verbrachte. Doch seine Hingabe an die radikale Gruppe wird stärker sein als seine Liebe …  Dieser Augenblick an der Mauer ist bezeichnend für die Konflikte in der damaligen pakistanischen Gesellschaft, die sich parallel in zwei Richtungen entwickelte: in eine demokratisch-weltoffene und eine reaktionär-islamistische. Sabiha Sumars erster abendfüllender Film spielt über weite Strecken in einem winzigen Dorf; die Kamera folgt wie ein zufällig anwesender Gast, wenn Zubeida und Saleem in grellem Sonnenlicht durch ockergelbe Gassen und Hinterhöfe gehen. „Silent Waters” ist ein eindringliches Drama um Menschen, die gezeichnet sind von Gewalt und wachsender Intoleranz. (nf)