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Shutter Island (2009)

Shutter Island (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

US-Marshall Edward Daniels (DiCaprio) wird zu einer Gefängnisinsel für Psychokiller geschippert. „Ein Sturm kommt auf“, sagt jemand, Daniels blickt zum Himmel. Wohl jeder andere Regisseur hätte nun bedrohliche Wolkenberge gezeigt. Scorsese schneidet stattdessen auf die sich nähernde Anlegestelle. Solche kleinen Brüche mit der filmischen Logik führen subtil in diese Insel, in diesen Film ein, in dem nichts ist wie es scheint, wo dem Helden und dem Zuschauer immer wieder der Boden unter den Füßen wegzubricht. Dabei ist Daniels eigentlich nur auf der Insel, um eine spurlos verschwundene Patientin und Kindesmörderin zu finden. Für ihn beginnt in jeder Beziehung ein Alptraum, denn nicht nur der Tod seiner eigenen Frau, auch die Erinnerungen an seinen Einsatz als Soldat in Nazi-Deutschland kehrt im Schlaf zu ihm zurück. Diese Verwebung von Traum, Wahn und Realität hat ihren Preis: Andie Stelle von echter Spannung treten nur sporadische Schockeffekte. Für Cineasten ist „Shutter Island“ ein Fest, weil Scorsese ihn aussehen lässt wie Hitchcocks „Vertigo“ von 1958. Aber wenn Scorsese jetzt Hitchcock-Filme macht – wer macht dann Scorsese-Filme? (rk)

  • Shutter Island (Filmbild 2)
  • Shutter Island (Filmbild 3)
  • Shutter Island (Filmbild 4)
  • Shutter Island (Filmbild 5)