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She said (2022)

She said (2022) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der Film „She said“ ist Maria Schraders Hollywood-Debüt und ein voller Erfolg. Die Schauspielerin („Aimée und Jaguar“, „Deutschland 83, 86 + 89“) und Regisseurin („Vor der Morgenröte“, „Ich bin dein Mensch“) hat mit der journalistischen Aufdeckung der sexuellen Straftaten des Filmproduzenten Harvey Weinstein (den man nur einmal und dann von hinten sieht) filmisch eines der wichtigsten Themen des vergangen Jahrzehntes verarbeitet. Das Ergebnis ist einerseits ein fundiert recherchierter und möglichst realistisch inszenierter, andererseits inhaltlich vor dem Hintergrund des enorm großen Weinstein-Skandals ein trotz seiner Nüchternheit erschütternder Film. Das liegt vor allem auch an Carey Mulligan („Promising Young Woman“)und Zoe Kazan („The Deuce“), die die beiden Investigativjournalistinnen der New York Times, Megan Twohey und Jodi Kantor spielen.

Eingebettet in realistisch gestaltetes Setting (die NYT stellte ihre leeren Büroräume zur Verfügung, fast alle waren im Home Office) und gefilmt mit sehr ruhiger Kamera (Vorbild war der Film „Die Unbestechlichen“), bringen sie sowohl das immer mehr unter Zeitdruck geratende Privatleben als auch die immer intensiver werdenden Recherchearbeiten auf die Leinwand, ohne trotz der Überlänge des Films nur einmal zu langweilen. So wurde der Film „She said“ zu einem äußerst gelungenen Beispiel dafür, wie man ohne Überdramatisierung und mit O-Tönen von aussagenden Zeuginnen anstelle von selbst geschriebenen Dialogen Glaubwürdigkeit entwickelt, ohne die latent vorhandene Spannung zu eliminieren. Dieser Film weiß um die Explosivkraft seines Themas, er muss es nur richtig darstellen. Und das tut er auf seine Art kompromisslos.

  • She said (2022) (Filmbild 2)
  • She said (2022) (Filmbild 3)
  • She said (2022) (Filmbild 4)
  • She said (2022) (Filmbild 5)

Vorstellungen