Shakespeare in Love (1998)

Ach, so war das damals! Der junge Will Shakespeare (Bohemien mit weit geöffnetem Hemd: Fiennes) verliebt sich höchst unstandesgemäß in Viola (wunderbar großäugig kokett: Paltrow), die Tochter eines reichen Kaufmanns. Die fühlt sich wiederum magisch zum für Frauen verbotenen Schauspielerberuf hingezogen und schleicht sich, als Mann verkleidet, in Shakespeares Inszenierung seines neuen Stücks. Erst diese Liebesaffäre löst des Dichters Schreibhemmung, aus seiner Feder fließt wieder reinste Poesie, und aus dem nautischen Drama “Romeo und Ethel, die Piratentochter” wird “Romeo und Julia”. “Shakespeare in Love” ist eine historische Caprice, ein humoriges Schauspielerfest, das Drehbuchautor Tom Stoppard souverän vor der Grenze des Klamauks stoppen läßt. Die Fabel von Will und Viola alias Romeo und Julia ist ein ironisches Versteckspiel mit dem Shakespeare-Zitatenkästchen, und es ist ein schwungvolles Stück-im-Stück-Stück mit rasanten Ebenenwechseln. Und auch wenn die Liebe unglücklich bleibt: Wenigstens die Premiere wurde gerettet. (rr)