Schräger als Fiktion (2006)
- Originaltitel Stranger Than Fiction
- Regie Marc Forster
- DarstellerInnen
- Buch Zach Helm
- Entstehungsjahr 2006
- Land USA
- Filmlänge 113 min
- Filmstart 8.2.2007
- FSK 6
- Website http://www.sonypictures.de/index.html/landing/schraeger-als-fiktion/index.html
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Ist die Geschichte unseres Lebens längst geschrieben, oder können wir das Drehbuch ändern? Wir können. Beeinflusst es unser Leben, wenn wir wissen, was in unserer Zukunft passieren wird, oder folgen wir nur einem vorgezeichneten Weg? Es beeinflusst.
Jedenfalls, wenn man dem von Zach Helm clever erdachten und von Marc Forster („Wenn Träume fliegen lernen“) kongenial verfilmtem Drehbuch glaubt. Helm und Forster statuieren ihr lebensphilosophisches Exempel an einem denkbar dankbaren Protagonisten: Harold Crick (Will Ferrell) lebt sein Leben nach Zahlen, Zeiten und Ziffern; nichts durchbricht den perfekt getimten Tagesablauf des einsamen Steuerbeamten – bis Harold eines Tages eine Frauenstimme hört, die sein Dasein kommentiert. Harold ist die zum Leben erwachte Hauptfigur im Roman der schreibblockierten Autorin Kay (Emma Thompson) – und die knabbert gerade am perfekten Weg, wie sie Harold am Ende des Buches umbringen kann.
Für „Schräger als Fiktion“ muss man schon ein literarischer Typ sein
Zu allem Überfluss verliebt sich der scheue Steuermann in die resolute Bäckerin Ana (zum Verlieben taff und zart: Maggie Gyllenhaal), und sucht schließlich Hilfe beim Literaturprofessor Hilbert (Dustin Hoffman) … Leicht und locker tischt Forster diese selbstbezügliche Story auf, ohne je zu erklären, wie sich die fiktive Ebene von Kay und Harolds reales Leben verquickt haben. Das ist auch nicht wichtig, denn „Schräger als Fiktion“ ist eine Studie der dünnen Demarkationslinie zwischen Wirklichkeit und Ausgedachtem – und als solche ist der logische Bruch grundlegende Bedingung. Komiker Ferrell spielt den Harold mit sanfter Verzweiflung, die zu mildem Mut wird, während Thompson und Hoffman in der Schrulligkeit aufblühen. Stringent reiht der Film Szene an Szene, wie das Uhrwerk in Harolds Chronometer, keine visuelle Mätzchen blockieren die Sicht auf die Handlung. Allerdings muss man schon ein literarischer Typ sein, um die Klugheit dieses Films vollends genießen zu können. (vs)