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Rosy – Aufgeben gilt nicht (2021)

Rosy - Aufgeben gilt nicht (2021) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die junge Studentin Marine bekommt die niederschmetternde Diagnose Multiple Sklerose. Mit der sie und ihre Familie allein gelassen werden – im französischen Gesundheitswesen lässt sich kein Arzt auftreiben, der Mitgefühl zeigt oder ihr überhaupt nur zuhört. Und so begibt sich Marine statt in Behandlung auf Weltreise. Sie beschließt, sich selber zuzuhören und so selber zu finden – wenn ihr nur noch wenig Zeit dazu bleibt, erst recht.

Marine Barnérias hat aus ihrer Krankheitsgeschichte eine hoffnungs- und humorvolle Filmerzählung gemacht, eine Collage aus ihren eigenen Reflexionen, Interviews mit ihrer Familie und ihren Facebook-Videos von der Reise. Dabei tritt eine entschlossene junge Frau hervor, die keine halben Sachen macht: Auch wenn sie alles andere als eine Abenteuerin ist und noch nie in ihrem Leben gezeltet hatte, durchquert sie neun Monate lang Neuseeland, Myanmar und die Mongolei, erklimmt unter Gestöhne und Gepuste Berggipfel, reitet durch die Steppe und zeigt bei allen ihren Unternehmungen ihrer Krankheit, der sie den „Kosenamen“ Rosy gegeben hat, wer hier die Stärkere ist.

Der Film kommt nicht ganz ohne die eine oder andere Motivations-Platitüde aus, aber überzeugt dank seiner Heldin, die ansteckend lebenslustig und energiegeladen ist, der Kamera aber auch ihre Verletzlichkeit und Selbstzweifel preisgibt.

Am Ende ist Marine nicht geheilt – das wäre dann doch zu viel Hollywood Ending – aber sie hat mit Rosy einen Modus vivendi gefunden, bei dem klar ist, wer den Ton angibt: Marine selbst – und nicht ihre Krankheit.

  • Rosy - Aufgeben gilt nicht (2021) (Filmbild 2)
  • Rosy - Aufgeben gilt nicht (2021) (Filmbild 3)
  • Rosy - Aufgeben gilt nicht (2021) (Filmbild 4)
  • Rosy - Aufgeben gilt nicht (2021) (Filmbild 5)