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Rossini oder Die mörderische Frage, wer mit wem schlief (1996)

Filminhalt

Ein Streifen wie die zu Film gewordene Klatschspalte der „Bunten“: „Rossini“ ist ein derbes, dralles Kaleidoskop der deutschen Film-Schickeria, fokussiert auf einen einzigen Abend bei einem Münchner Edel-Italiener. Regisseur Dietl zelebriert sein eigenens Milieu, zieht die Charaktere, die allesamt lebenden Personen nachempfunden sind, nacheinander zynisch durch den Kakao und läßt sie zugleich in schwülstigen Bildern hochleben. Alle sind reich, schön oder hochverschuldet, jeder treibt es mit jedem, doch es gibt keine Liebe, sondern nur Berechnung, und im Herzen sind sie alle schlecht. Mit seiner absoluten Star-Besetzung ist „Rossini“ eher ein PR-Erfolg denn ein guter Film. Dietl, im Metier der Society-Farce durchaus zuhause, gelingt gerade das nicht, was er sich vorgenommen hat: hinter seinen extremen Charakteren Motive sichtbar werden zu lassen, die allgemeingültig sind und uns alle umtreiben. Die Figuren hinter den großen Scheiben des Restaurants bleiben fern wie die Fische im Aquarium. Otto Normalzuschauer geht leicht befremdet aus dem Kino und dankt dem lieben Gott, daß er arm und häßlich ist. Prädikat: Provinzposse. (AK)