Rock My Heart – Mein wildes Herz (2016)

Ein verstaubtes Sprichwort sagt: „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“. Und bei Jana (Lena Klenke) ist das auch so. Die 17-Jährige will ein typischer Teenager sein: die Nächte durchfeiern, unbeschwert sein, rebellisch und frei. Doch ein schwerer Herzfehler hindert sie daran, und ihre Eltern erdrücken sie geradezu mit Fürsorge. Als ihr im Wald der schwarze Hengst Rock my Heart über den Weg läuft, verändert das ihr Leben: Sie entwickelt das ehrgeizige Ziel, ein Galopprennen zu gewinnen. Pferdetrainer Paul (Dieter Hallervorden) hilft Jana bei den Vorbereitungen – doch er weiß nichts von ihrer Krankheit … Wer eine klassische Pferdegeschichte will, bekommt sie hier auch – und mit ihr eine verträumte, rosafarbene Kitschwelt. Mit der großen Liebe durch malerische Landschaften fahren, dazu dudelt „Here comes the sun“, göttinnengleich im Sattel sitzen, und die Haare wehen im Wind: Klischeehafte Szenen wie diese gibt es genug. Sie verdrängen aber den anfänglichen Augenmerk der Story, denn eigentlich kämpft Jana dafür, ein normales Mädchen zu sein. Doch Regisseur Hanno Olderdissen inszeniert sie lieber als furchtlose Märchenheldin, die für einen naiven Mädchentraum ihr Leben riskiert. Dabei sind die Figuren durch die Bank oberflächlich und bleiben es auch, allen voran Jana, deren Angst vor dem Tod nur angeschnitten wird. ck