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Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe (2008)

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Leander Haußmann war mal ein Guter: „Sonnenallee“ machte wirklich Spaß, und auch „Herr Lehmann“ konnte sich sehen lassen. Doch dann kamen der öde „NVA“, der alberne „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ – und jetzt der endgültige Abstieg. Nach dem gleichnamigen Roman von Gernot Gricksch erzählt Haußmann die Geschichte des 26-jährigen Gamedesigners Robert (Tom Schilling), der sich Hals über Kopf in die 20 Jahre ältere Monika (Maruschka Detmers) verliebt. Monika arbeitet in einer Schnellreinigung, trägt bei der Arbeit geblümte Kittelschürzen und privat quietschbunte Hippiekleider, und auch sonst scheut Haußmann vor keiner noch so schlechten Übertreibung zurück: Roberts Exfreundin ist ein strohdummes blondes Püppchen; sein Vater bekämpft seine Midlifecrisis mit einer jugendlichen Freundin, Teenieklamotten und einem Motorrad; die Freundin seiner lesbischen Schwester (Annika Kuhl) ist eine rabiate Handwerkerin im XXL-Format.

Tom Schilling als unfreiwilliger Lichtblick der Komödie

Auf Glaubwürdigkeit legt Haußmann keinen Wert. Da tanzen die Figuren beim nächtlichen Spaziergang durch den Park auch mal im Bollywoodoutfit unter einem Wasserspiel, da dürfen in Roberts neuestem Ballerspiel Chinesen den Dalai Lama abknallen, und zu all dem läuft ein behäbiger Soundtrack von Element-of-Crime-Sänger und „Herr Lehmann“-Autor Sven Regener. Unfreiwilliger Lichtblick der Komödie ist Tom Schilling, der mit grenzdebiler Mimik an seiner Herzensdame herumbaggert und dabei aussieht, als sei er zwölf Jahre alt und wolle jetzt aber unbedingt dieses bunte Spielzeug da haben, Mama! (jul)