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Roads (2017)

Roads (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Frustriert von der Familiensituation, klaut der Engländer Gyllen (Fionn Whitehead, „Dunkirk“) im Marokkourlaub das Wohnmobil seines Stiefvaters und haut ab. Dabei trifft er den jungen Kongolesen William (Stéphane Bak), der in das nordfranzösische Flüchtlingsziel Calais will, um seinen dort verschollenen Bruder zu finden. Gyllen wiederum erhofft sich Zuflucht bei seinem in Arcachon lebenden Vater. Die beiden beginnen einen Roadtrip durch Spanien und Frankreich, erst im Wohnmobil, später auf dem Motorrad … Sebastian Schipper gewann 2016 viele Deutsche Filmpreise für seinen Echtzeitthriller „Victoria“. Sein neues Roadmovie soll kein Film über Flüchtlinge und nicht politisch sein, vergisst aber, dass das Thema Migration immer politisch ist.

„Roads“ hält nichts von Grenzen und Mauern

Dadurch schlingert der Film teils zwischen buddymovieartigen Szenen und Migrantenelend im sogenannten „Dschungel“ von Calais hin und her. Aber: Nach „Victoria“, der mit seiner spanischen Hauptdarstellerin und englischen Dialogen eher ein europäischer als ein deutscher Film war, zeigt Schipper mit „Roads“ erneut, dass er von Grenzen und Mauern nichts hält. Durch die globalisierte Kommunikation sind Gyllen und William zwar 6 500 Kilometer voneinander entfernt aufgewachsen, aber mit derselben Popkultur: Fußball, Kino, Musik, Kleidung, Sprüche. Und ein Engländer kann genauso heimatlos sein wie eine Flüchtling, wenn seine soziale Heimat kaputt ist. „Roads“ betont die Verbundenheit der Menschen, nicht das, was sie unterscheidet. vs

  • Roads (Filmbild 2)
  • Roads (Filmbild 3)
  • Roads (Filmbild 4)
  • Roads (Filmbild 5)