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Rimini (2022)

Rimini (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Für den gewöhnlich gnadenlos schockierende Missstände aufdeckenden österreichischen Regisseur Ulrich Seidl ein geradezu heimeliger Plot: An der italienischen Adriaküste in Rimini verdient sich der einstige Schlagersar  Richie Bravo (Michael Thomas) sein ausschweifendes Leben als Sänger und Gigolo – im kalten Winter gibt es in dem Touri-Ort genügend einsame Damen reiferen Alters, die Richie mit altgedienten Schmusesprüchen aufreißt. Dann aber erfährt die schlagereske Idylle eine rammsteinartige Erschütterung: Richies Tochter (Tessa Göttlicher) steht plötzlich vor ihm und will ihren Unterhalt – den ganzen, für alle Jahre, nein: Jahrzehnte! Richie, routiniert in Lippenbekenntnissen, verspricht, das gesamte Geld zu beschaffen. Und bekommt dadurch die Gelegenheit, endlich mehr zu sein als ein abgehalfterter Mann von gestern. Richie hat die Chance auf Menschlichkeit und Versöhnung, kurzum: echte Herzenswärme und nicht die Schlagerversion davon.

Für Ulrich Seidl, Regisseur der „Paradies“-Trilogie sowie „Hundstage“ und Im Keller“, ist „Rimini“ der erste Teil eines filmischen Diptychons über zwei Brüder, die in der Ferne ihr Glück suchen, „es geht um Sehnsucht nach Liebe, um sexuelle Erfüllung und das Scheitern daran und um die Einsamkeit, die bleibt“, wie Seidl sagt. In „Sparta“ geht es um Ewald, der sein Leben in Deutschland schon hinter sich gelassen hat und in Rumänien lebt. Dann verlässt er seine Freundin, zieht ins einsame Hinterland und baut mit Jungen aus der Gegend eine alte Schule zur Festung um. Doch der Umgang mit den Kindern macht die Dorfbewohner misstrauisch, und Ewald sieht sich einer Neigung gegenüber, die er lange verdrängt hatte …

Ulrich Seidl ist bei „Rimini“ wie immer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.

  • Rimini (Filmbild 4)
  • Rimini (Filmbild 2)
  • Rimini (Filmbild 3)
  • Rimini (Filmbild 5)