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Remainder (2015)

Remainder (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Eine Straße in London, Menschenaufläufe, Motorenlärm. Die Kamera folgt einem Mann, der inmitten der urbanen Hektik seinen Koffer vergisst. Er dreht sich um, plötzlich ein Knall: Ein großer Gegenstand fällt vom Himmel und reißt den Mann zu Boden. Als er wieder zu Bewusstsein kommt, verspricht ihm sein Anwalt 8,5 Millionen Pfund – wenn er über den Unfallhergang Stillschweigen bewahrt. Dabei weiß der namenlose Protagonist genauso viel wie wir, nämlich: nichts. Nur ein paar flüchtige Erinnerungsfetzen und Bilderschnipsel sind ihm geblieben. Auf einem eigens angemieteten Areal versucht er nun, die verbliebenen Erinnerungen en détail nachzustellen … Ein gigantisches Reenactment als assoziatives Gedankenexperiment über die Konstruierbarkeit von Realität – das Regiedebüt von Videokünstler Omer Fast steckt voller interessanter Ideen und Ansätze. Problem: Alles hier ist nur Konzept – unterkühlt, prätentiös und auch ein bisschen selbstgefällig. Und obwohl „Remainder“ keiner klassischen Narration folgt, erliegt Fast doch der Versuchung, die Wahrheitssuche seiner Hauptfigur steigern zu müssen – kulminierend in einem Banküberfall und einer Mindfuck-Pointe, von der man gehofft hatte, Fast würde sich gegen einen solchen Taschenspielertrick verwehren. Ein bisschen wie ein Christopher-Nolan-Film als Videoinstallation – mit allen positiven und negativen Implikationen, die eine solche Umschreibung anbietet. (sb)

  • Remainder (Filmbild 2)
  • Remainder (Filmbild 4)
  • Remainder (Filmbild 3)
  • Remainder (Filmbild 5)