Regeln spielen keine Rolle (2016)

Der milliardenschwere Luftfahrtpionier und Filmproduzent Howard Hughes (Warren Beatty) fördert im Hollywood der späten 50er-Jahre eine Reihe junger Frauen und bezahlt ihnen Schauspielunterricht und Wohnungen. Als eine seiner Protegés kommt Marla (Lily Collins) nach Los Angeles, beginnt bald eine verbotene Affäre mit ihrem Chauffeur Frank (Alden Ehrenreich) und gerät immer mehr in die Abhängigkeit ihres Gönners. Die umtriebige Hollywoodlegende Hughes wurde schon von Leonardo DiCaprio in dem Biopic „Aviator“ verkörpert. Beattys erste Regiearbeit seit knapp 20 Jahre porträtiert nun weniger Hughes als die Menschen, die ihm zu Füßen lagen. Damit verschenkt der Film sein größtes Potenzial: Beatty zeigt sich meist nur im Halbschatten dunkler Zimmer und überlässt das Scheinwerferlicht anderen, versteckt so die spannendste Figur des Films hinter der oberflächlichen Liebesgeschichte zwischen Marla und Frank. „Regeln spielen keine Rolle“ ist daher nicht mehr als eine nostalgische Liebeserklärung an das vergangene Hollywood, die versucht, ihre seichte Handlung mit schönen Bildern aufzuwerten: Marla und Frank fahren im Sonnenlicht über den Sunset Boulevard, tummeln sich in schicken Bars und schauen nachts sehnsüchtig hinunter auf die Lichter der Traumfabrik, die zwar mit Glanz und Glamour lockt, aber wenig Tiefgang hat – genau wie dieser Film. soh