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Radio Rock Revolution (2009)

Radio Rock Revolution (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Regisseur Richard Curtis („Tatsächlich… Liebe“) ist kein Klischee zu blöd: In „Radio Rock Revolution“ zeichnet er die 1960er-Jahre als quietschbunten Moloch, in dem alle Welt nach Sex und Drugs und Rock’n’Roll lechzt. Das Zentrum des Wahnsinns schwimmt in der Nordsee: Von einem Schiff aus überflutet der Piratensender Radio Rock ganz Großbritannien mit Songs von The Who, Jimi Hendrix, den Stones, David Bowie und Co. Am Liebsten hätte Curtis wohl gar keine Story entwickelt, sondern einfach nur gezeigt, wie sich die kultigen DJs – leidenschaftlich verkörpert von unter anderem Philip Seymour Hoffman und Rhys Ifans – auf ihrem Boot dem Groove der Sixties hingeben. In dem Wissen, dass das für einen abendfüllenden Film nicht reicht, erzählt „Radio Rock Revolution“ alibimäßig die Geschichte eines stocksteifen Ministers (Kenneth Branagh) einerseits, der den Rockliebhabern um jeden Preis das Handwerk legen will, und des jungen Carl (Tom Sturridge) andererseits, der als Gast auf dem Rockboot seine ersten sexuellen Erfahrungen macht. Von der ersten bis zur letzten Minute ist diese Komödie laut und überzogen; ein paar Pausen zum Durchatmen wären da gar nicht schlecht gewesen. Trotzdem ist es eine Freude, dem überkandidelten Treiben zuzuschauen – wegen der großartigen musikalischen Untermalung, vor allem aber wegen der Darsteller, von denen jeder einzelne seiner Rolle größtmögliche Schrulligkeit und Skurrilität verleiht. (jul)

  • Radio Rock Revolution (Filmbild 2)
  • Radio Rock Revolution (Filmbild 3)
  • Radio Rock Revolution (Filmbild 4)
  • Radio Rock Revolution (Filmbild 5)