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PotsdamAuf dem Weg (2023)

Auf dem Weg (2023) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Männer, die wandern, wandern nicht nur. Sie sind auf dem Weg zu sich selbst, tun Abbitte, wollen etwas nachholen – in jedem Fall muss es eine Bedeutung haben. Für den Schriftsteller Pierre (Jean Dujardin) ist der Marsch eine Mischung aus allem. Bei einem Unfall nach einer trunkenen Partynacht wurde der Ultra-Hedonist Pierre von der eigenen Sterblichkeit gestreift. Nach Monaten im Krankenhaus und mehr schlecht als recht zusammengeflickt, macht sich der vorher so überhebliche und selbstzufriedene Erfolgsautor auf eine Wanderung quer durch Frankreich, entlang verschlungener Pfade, durch wilde Berglandschaften und dichte Wälder, um so wenig wie möglich von der banalen Zivilisation gestreift zu werden. So etwas bekommt schnell eine religiöse Dimension, gerade wenn das Ziel ein Pilgerort wie der Mont-Saint-Michel an der Küste der Normandie ist und Pierre auf halber Strecke Halt in einem Kloster macht. Aber Denis Imberts Film hält die Widersprüche seiner Hauptfigur immer elegant in der Schwebe und bleibt auf der säkularen Seite. Es gibt kein Erweckungserlebnis für Pierre – außer vielleicht der Erkenntnis, das man sich selbst nicht komplett entkommen kann, so weit die Füße auch tragen. Jean Dujardin, Oscar-Preisträger für „The Artist“, füllt die Rolle des Pierre mit einer intensiven Körperlichkeit. Man merkt der Figur in jeder Einstellung ihre Zerrissenheit an, und das sorgt durchgängig für immense Spannung in einer Geschichte, in der eigentlich nicht viel passiert – außer dass ein Mann wandert.