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Picknick mit Bären (2015)

Picknick mit Bären (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Als Bill Bryson mit einem Kumpel den 3 500 Kilometer langen Fernwanderweg Appalachian Trail an der amerikanischen Ostküste beging, war der Reiseschriftsteller 46. Robert Redford, der in der Verfilmung von Brysons Wanderbuch Bryson spielt, ist 79. Nick Nolte, der Redford als Kumpel begleitet, zählt auch schon 74 Lenze und sieht aus wie ein im warmen Alkohol gedünsteter Hummer. Das streckt die Glaubwürdigkeit dann doch auf Tagestourlänge. Man fragt sich, was man da gerade sieht: Zwei Leinwandgreise, die sich etwas beweisen wollen? Zwei Leinwandgreise, die das „Geh über deine Grenzen hinaus!“-Gebot der modernen Leistungsgesellschaft (kritisch) reflektieren? Zwei Leinwandgreise, die das Drehbuch nicht gelesen haben? Was man sieht: So banal war die maskuline Selbstfindung selten. Dudelige Folkmusik vom Band, Breitbildaufnahmen majestätischer Bäume zu dudeliger Streichermusik, müde Bärenattacken, kleine Amouren on the Road mit Fensterflucht vor eifersüchtigem Prollehemann, Männergespräche, von denen nichts hängen bleibt, außer dass nichts hängen blieb. Spricht nicht für die Wetterfestigkeit, wenn ein Film über das Abenteuer Leben und die Sehnsucht Natur so wild und authentisch ist wie ein Nachmittag im Onlineshop eines Outdoorherstellers. (vs)

  • Picknick mit Bären (Filmbild 2)
  • Picknick mit Bären (Filmbild 3)
  • Picknick mit Bären (Filmbild 4)
  • Picknick mit Bären (Filmbild 5)