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PforzheimBarbie (2023)

Barbie (2023) (Poster)

Vorstellungen

  • Do.
    21.11.

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

LEGO, Super Mario, Tetris: Aktuell stürzt sich Hollywood auf jedes Spielzeug mit auch nur einem Funken Nostalgiepotenzial. Kein Wunder also, dass auch die bekannteste Puppe der Welt nun ihre Realverfilmung bekommt. Doch wenn „Barbie“ am 20. Juli in die Kinos kommt, wird einiges anders sein als bei der Konkurrenz – genug, um selbst Leute neugierig zu machen, die mit dem Mattel-Kassenschlager vor allem Aquas Hit „Barbie Girl“ assoziieren.

Vor allem das Team dahinter ist überraschend hochkarätig: Regisseurin Greta Gerwig („Lady Bird“, „Little Women“) traut man zu, den in der Prämisse inhärenten Konsumwahn zu umschiffen, auch weil sie selbst das Drehbuch gemeinsam mit ihrem Partner Noah Baumbach geschrieben hat. Hauptdarstellerin Margot Robbie passt nicht nur visuell perfekt in die Rolle, sondern hat sich auch in der Vergangenheit als geschmackssichere und nicht zuletzt explizit feministische Produzentin erwiesen, etwa bei „I, Tonya“ oder „Promising young Woman“. Und Ryan Gosling hat offenbar anfangs an seiner „Ken-ergie“ gezweifelt, sich seitdem aber unsterblich in seine Figur verliebt: „Seine Geschichte muss erzählt werden“, verkündete er auf Jimmy Fallons Couch. Dazu kommen Will Ferrell, America Ferrera, Issa Rae, Michael Cera und Dua Lipa als Nebendarsteller:innen sowie ein Soundtrack mit Nicki Minaj, Ice Spice, Haim und Tame Impala. Hört man dann noch das Gerücht, dass dank der Dreharbeiten zeitweise die Kulissenfarbe Pink auf der ganzen Welt knapp wurde, ist der Hype perfekt.

Na schön, aber zeichnet Barbie kleinen Mädchen nicht ein ziemlich starres Rollenbild vor? Ist das alles überhaupt noch zeitgemäß? Auch das scheint Gerwig auf dem Schirm zu haben, ist ihr Drehbuch doch von Studien amerikanischer Teenagerinnen inspiriert – und einem abstrakten Gedicht, das sie selbst verfasst hat. Im Film verlässt Barbie nach einer existenziellen Krise das scheinbar perfekte Barbieland und landet in der echten Welt, wo sie auf die Firma Mattel trifft, die die Barbiepuppen herstellt. Hier lernt sie, dass Authentizität wichtiger ist als ein konstantes Lächeln im Gesicht. Oder? „Was immer ihr erwartet, wir geben euch etwas komplett anderes“, hat Robbie im Vorfeld verkündet. „Das, von dem ihr nicht wusstet, dass ihr es wolltet.“

Der Umgang mit Aquas Hit ist dabei bezeichnend: Statt des Originals gibt es einen Remix von Nicki Minaj und Ice Spice. Das hätte im Vorfeld wohl niemand erraten, doch jetzt ist die Neugier da – selbst oder vielleicht sogar gerade dann, wenn einem „Barbie Girl“ schon zu den Ohren rauskommt. Am selben Tag wie „Barbie“  startet übrigens Nolans „Oppenheimer“ in den Kinos. Gelegenheit für ein Doppelfeature? Immerhin geht es in beiden Filmen um zwei der wichtigsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts.

  • Barbie (2023) (Filmbild 2)
  • Barbie (2023) (Filmbild 3)
  • Barbie (2023) (Filmbild 4)
  • Barbie (2023) (Filmbild 5)