Petrov’s Flu – Petrow hat Fieber (2021)
- Originaltitel Petrovy v grippe
- Regie Kirill Serebrennikow
- DarstellerInnen
- Entstehungsjahr 2021
- Land Russland
- Filmlänge 152 min
- Filmstart 26.1.2023
- FSK 16
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Als der russische Theater-, Opern- und Filmregisseur Kirill Serebrennikov im Jahr 2020 endlich aus seinem Hausarrest entlassen wurde, stand er in Russland zwar vor Gericht und wurde auch auf Bewährung verurteilt. Doch gleichzeitig konnte er seinen Film Petrov’s Flu drehen, der für die nächste Zeit auch sein letzter Film sein wird, der in Russland gedreht wurde. Kirill Serebrennikov lebt seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine in Berlin.
„Petrov’s Flu“, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alexey Salnikov, wurde eine wahnwitzig inszenierte Liebeserklärung an die Heimat und gleichzeitig eine Satire auf alles Negative, das Russland ausmacht. Wie in einem Fieberrausch – die titelgebende Familie ist in der Tat krank und hat hohes Fieber – durchstreift die Kamera gemeinsam mit dem Helden Petrov die Stadt Jekaterinburg mit dem Bus, dem Autor und zu Fuß, in langen Einstellungen wechselt der Film plötzlich Orte, Handlung und sogar die Zeit. Was ist Wirklichkeit, was Fiebertraum? Morde an Männern, unterstützte Selbstmorde, traumatische Weihnachtsfeiern im Jahr 1979 und in der Jetztzeit, Besäufnisse bis ins Delirium und die Auferstehung einer Leiche: Man nimmt alles hin und ist überwältigt. Kirill Serebrennikov hat aus völlig Disparatem eine ästhetische wie auch erzähltechnische Einheit geschaffen.