Paranormal Activity (2007)

„Die älteste Emotion der Menschheit ist die Angst, und die stärkste Form der Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.“ So dozierte Horrorschriftsteller Lovecraft – doch nur wenige Horrorfilme halten sich daran. Zeigt die Kamera die Fratze des Monsters in Großaufnahme, erscheint das Grauen schnell banal. Regisseur Oren Peli dagegen erhebt das Prinzip der Andeutung zur Kunstform. Ein junges Paar wird in seinem Haus von paranormalen Aktivitäten heimgesucht. Um der Sache auf den Grund zu gehen, bringt der Mann eine Digitalkamera in Anschlag, aus deren Bildern dieses pseudodokumentarische Heimvideo besteht. Tagsüber folgt er mit wackligen Aufnahmen seiner Frau, nachts ruht die Kamera auf einem Stativ und zeigt das Bett mit dem schlafenden Pärchen in grobkörnigen, endlos langen Aufnahmen. Zu sehen gibt es lange Zeit fast nichts, hier ein Lichtreflex, dort eine sich von Geisterhand bewegende Tür. Doch dann schleicht sich der Schrecken heran und packt uns da, wo wir am verwundbarsten sind: im Schlaf. Wer sich auf dieses Spiel mit den Erwartungshaltungen einlässt, wird mit einem ebenso effektiven wie minimalistischen Schocker belohnt. (arm)