Paranoid Park (2007)
- Originaltitel Paranoid Park
- Regie Gus Van Sant
- DarstellerInnen
- Buch Gus Van Sant
- Entstehungsjahr 2007
- Land Frankreich
- Filmlänge 85 min
- Filmstart 15.5.2008
- FSK 16
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Alex (Gabe Nevins) ist geplagt von der Pubertät: Auf der Nase leuchten die Pickel, seine Eltern lassen sich scheiden, die Freundin nervt, und nun wird er auch noch aus dem Unterricht geholt, um einem Polizisten Rede und Antwort zu stehen. Auf einem Rangierbahnhof in Portland ist ein Wachmann ums Leben gekommen. War es ein Unfall oder Mord? Verdächtig sind die Jugendlichen, die sich auf der benachbarten Skateranlage „Paranoid Park“ aufhielten. Und Alex ist einer von ihnen … In Rückblenden und mit Hilfe virtuos verschachtelter Zeitebenen erzählt der mit Coming-of-Age-Filmen erfahrene Gus Van Sant („My Private Idaho“, „Good Will Hunting“) die Geschichte vom jungen Alex und seiner durch einen Unglücksfall ausgelösten Sinn- und Lebenskrise. Vor allem aber hat Van Sant eine Liebeserklärung an eine Jugendkultur gedreht: Wenn die Skateboarder durch die Betonröhren rollen, folgt ihnen die Kamera wie eine Verliebte. Immer wieder schweben die Skater umflort von Lichtreflexen durch die Halfpipe. Mit grobkörnigen Bildern beschwört van Sant Authentizität; seine Darstellern, die allesamt Laien sind und übers Internet rekrutiert wurden, verstärken dies noch.
Paranoid Park: Die Sprachlosigkeit des Helden
Diesem Geist verpflichtet, erliegt der Regisseur erst gar nicht der Versuchung, die Geschichte zu „Vebrechen und Strafe“ im Skatermilieu aufzublasen. Ganz undramatisch folgt van Sant Alex in seine stumme Verzweiflung. Lange nicht wurde in einem Film die Sichtweise eines Heranwachsenden so konsequent eingenommen. Konsequent ist auch, dass die Soundtrackmusik wichtiger ist als die Dialoge, die meist nur in die Sprachlosigkeit des Helden illustrieren. Von ultraschnellem Skaterpunk über Opernchöre und Folkpop bis zu verloren schabender Avantgarde reicht das Spektrum, das Van Sant mit den Bildern des Wong Kar-Wai-Kameramanns Christopher Doyle zu einem Trip komponiert, der den Zuschauer ins Gefühlsleben von Alex befördert, ohne der Geschichte ihr Geheimnis zu nehmen. (to)