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Pans Labyrinth (2006)

Pans Labyrinth (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Kinder kriegen alles mit – nur verarbeitet jeder Steppke Schrecknisse auf seine Art. Mit dieser einfachen wie bitteren Wahrheit entführt uns Regisseur Del Toro (“Hellboy”, “Blade 2”) in die trostlose Welt des Mädchens Ofelia (famos fragil: Baquero). Die Kleine zieht mit ihrer schwangeren Mutter 1944 auf einen ländlichen Militärstützpunkt des faschistischen Franco-Regimes, auf dem ihr Stiefvater, Capitán Vidal (Sergi Lopez), das Regiment führt. Die Mutter erkrankt, der Capitán ermordet und foltert Sozialisten und Bauern und tyrannisiert die sensible Ofelia. Als Ventil für das alltägliche Grauen bietet ihr der mysteriösen Pan (Jones), ein Faunwesen, das Ofelia nachts in einem Steinlabyrinth trifft, eine Reihe gruseliger Mutproben an, um ihren Anspruch auf den Thron in einem Fabelland geltend machen zu können. Was folgt, ist ein doppelbödiges Leinwand-Faszinosum, das nahtlos zwischen menschlicher Brutalität und mitunter ebenso grausamen Fantasieszenarien wechselt. Dank der unaufdringlichen Tricktechnik überlappen sich bald beide Kosmen, die Setdesigner Eugenio Caballero fantasievoll ausstaffierte: ob eine riesige Kröte, die in einem Baum wohnt, eine Kinder fressende Albinokreatur, die ihre Augen in den Handflächen hat oder das Labyrinth im Mondlicht – Del Toros düstere Welt ist magisch, gleichzeitig verstörendes Märchen für die Großen und bildgewaltiges Plädoyer für Pazifismus. In die 22 Applausminuten, die „Pan’s Labyrinth“ 2006 in Cannes erntete, stimmt man gerne ein. (silu)

  • Pans Labyrinth (Filmbild 4)