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Orphea in Love (2022)

Orphea in Love (2022) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Axel Ranisch ist einerseits der Filmemacher, der für sich in Anspruch nehmen kann, mit Arbeiten wie „Ich fühl mich Disco“ und „Alki Alki“ die zurückhaltende Ästhetik des Mumblecore in den Mainstream des deutschen Kinos und Fernsehens eingeführt zu haben. Und andererseits ein gut gebuchter Opernregisseur an den ersten Bühnen Europas.

Bislang liefen sich diese beiden Karrieren mehr oder weniger nebeneinanderher, „Orphea in Love“ als weibliche Umschreibung des „Orpheus“-Mythos ist jetzt der Versuch einer Verbindung: Nele (Mirjam Mesak) lebt als estnische Migrantin in München, jobbt im Callcenter und an der Garderobe des Prinzregententheaters. Und liebt Musik. Als sie sich in den Kleinkriminellen und Tänzer Kolya (Guido Badalamenti) verliebt, stellt sie sich einem lange verschütteten Trauma – und folgt ihrer Liebe in die Unterwelt. Was Ranisch mitbringt: ein zugewandtes Verständnis für das Starsystem Musiktheater sowie die Bereitschaft, selbst lange Opernarien bis zum Schlussakkord auszuspielen.

Eine Tendenz zum Knallchargentum in den Nebenrollen sorgt dann allerdings dafür, dass „Orphea in Love“ nur manchmal über eine Boy-Meets-Girl-Konvention hinausweist. Sei es drum: Als Liebeserklärung an Musik und Tanz, die eine Verzauberung einer poesiearmen Welt darstellen, ist dieser seltsam aus der Zeit gefallene Musikfilm durchaus ein Gewinn.

  • Orphea in Love (2022) (Filmbild 2)
  • Orphea in Love (2022) (Filmbild 3)
  • Orphea in Love (2022) (Filmbild 5)
  • Orphea in Love (2022) (Filmbild 4)