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Open Hearts (2002)

Open Hearts (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Nur wenige Minuten zeigt uns Regisseurin Susanne Bier das Glück der jungen Familie von Joachim und Marie und den Überschwang von Niels und Cecilia, die gerade ihre Hochzeit vorbereiten. Dann schlägt das Schicksal unbarmherzig zu. Ein Autounfall: Am Steuer des Unglückswagens sitzt Marie; Niels überlebt querschnittsgelähmt. Wie kaum ein anderer Dogma-Film zuvor bleibt „Open Hearts“ ganz nahe an der Wirklichkeit. Er zeigt, wovor wir alle Angst haben: dass das Leben und all unsere Sicherheiten ganz plötzlich aus den Angeln gehoben sind. Scheinbar ohne Plan verfolgt die ruhige Handkamera die reflexhaften Reaktionen der Beteiligten. Selbst kleinste Gefühlsschwankungen werden registriert und präsentieren uns das Gefühlswirrwarr, in das die vier Figuren geraten und dem sich auch die Zuschauer nicht entziehen kann. Die Identifikation fällt leicht, und unversehens durchleidet man alle verzweifelten Momente mit. Es ist vor allem die beinahe dokumentarische Genauigkeit und das unmittelbare Spiel der Darsteller, was diesen Sog erzeugt. Der offiziell letzte Dogma-Film. Ein würdiger Schlussstrich. (ascho)