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Oldboy (2004)

Oldboy (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wer bei Comicverfilmungen an maskierte Helden oder niedliche Tierchen denkt, wird hier eines Besseren belehrt. Die Hauptfigur der Manga-Adaption ist Oh, ein Vater aus Fleisch und Blut, der in einen kafkaesken Albtraum gerät. 15 Jahre grundloser Einzelhaft machen aus ihm einen Racheengel, dem nach seiner Entlassung fünf Tage bleiben, um die Verursacher seiner Qualen zu stellen. Das kommt einem bekannt vor – nicht zufällig saß Quentin Tarantino der diesjährigen Cannes-Jury vor, die Park Chan-wooks Rachedrama mit dem Grand Prix auszeichnete. „Oldboy“ steht „Kill Bill“ in stilistischer und gewalttätiger Kompromisslosigkeit durchaus gleichwertig gegenüber. Ohs Höllenfahrt ist in düsteres Grünblau gehüllt; auch von der Handlung bleibt vieles im Dunkeln, so dass man sich bald ebenso verloren vorkommt wie Oh. Der grimmige Rächer beweist, dass es manchmal nicht mehr als einen Haushaltshammer braucht, um seinem Gegner kräftig auf den Zahn zu fühlen. Ein fiebriger Film. (rk)

Vorstellungen