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Oktober November (2013)

Oktober November (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Es gibt Filme, die unglaublich öde klingen, wenn man den Inhalt hört. Zum Beispiel: zwei ungleiche Schwestern, die eine Gastwirtin in der Provinz, die andere gefeierte Schauspielerin in Berlin. Vater hat Herzinfarkt, Schauspielertochter kehrt zurück nach Niederösterreich, Schwestern tragen ungelöste Konflikte aus und finden am Ende, über dem Grab des Vaters, zu einer versöhnlichen Umarmung. Grauenhaft. Und umso atemberaubender, was Regisseur Götz Spielmann aus diesem konventionellen Stoff macht: In strengen Szenenanordnungen treibt der 52-jährige Übervater des aktuellen österreichischen Filmbooms jedes Sentiment aus der Vorlage, er dreht kalt, elegant, theaternah, im Verzicht auf jedes überflüssige Element. Details stellt er in den Vordergrund, auf den ersten Blick wichtige Szenen handelt er kurz ab, behandelt Nebensächliches dafür ausführlich. Das gibt Raum für die bis in kleinste Rollen höchst motivierten Darsteller, allen voran Ursula Strauss und Nora von Waldstätten als Schwesternpaar. Kein Figur wird denunziert, beide dürfen ihre Schwächen, Stärken und Geheimnisse behalten und schaffen am Ende einen unspektakulären, stillen Film, dessen Verwerfungen sich abseits der Leinwand vollziehen. (fis)

  • Oktober November (Filmbild 2)
  • Oktober November (Filmbild 3)
  • Oktober November (Filmbild 4)
  • Oktober November (Filmbild 5)