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Offenes Geheimnis (2018)

Offenes Geheimnis (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Lauras (Penélope Cruz) Tochter wird entführt, ihr Ex Paco (Javier Bardem) will helfen. Beideverbindet ein Geheimnis.

Filminhalt

Die komplizierten Ebenen menschlicher Beziehungen. Abhängigkeiten, die sich aus familiären und kulturellen Strukturen ergeben. Die daraus entstehenden unspektakulären, aber hochdramatischen moralischen Konflikte: Der iranische Regisseur Asghar Farhadi ist ein Meister darin, solche Geflechte bis in den letzten Faden zu verfolgen. Nicht umsonst hat er 2012 und 2017 für „Nader und Simin – Eine Trennung“ und „The Salesman“ den Oscars für den besten fremdsprachigen Film verliehen bekommen. „Offenes Geheimnis“ ist sein zweiter europäischer Film. Wie zuvor auch „Le passé – Das Vergangene“ (2013) ist er nicht so komplex wie seine iranischen Werke – Filme drehen im repressiven islamischen Gottesstaat und unter einer Zensur setzt schon einfach einen subtileren Erzählzugang voraus.

„Offenes Geheimnis“ als Seifenoper-Melodram

Diese Ebene fehlt, wenn man im demokratischen, freien Westen Lebenslügen und ihre Folgen aufdröseln will. Farhadi weiß das – daher verlegt er sich in dem in Spanien gedrehten „Offenes Geheimnis“ aufs Melodram. Mit Erfolg: Wie Penélope Cruz als Laura, deren Teenietochter bei einer Familienhochzeit entführt wird, und ihr Ex Paco (Javier Bardem), dem sie ein Geheimnis vorenthält, um die Wahrheit reden und ringen – das läuft ab wie ein Uhrwerk, wie eine Art – das ist ein Lob – intellektueller Seifenoper. Denn alle haben hier etwas zu verbergen, ob Lauras aus Argentinien einfliegender Mann, der Familienpatriarch oder Lauras Bruder. Die Dilemmas sind vielleicht größer als sonst bei Farhadi – ihre Wirkung bei den Figuren und auch beim Zuschauer ist deswegen aber nicht kleiner. vs

  • Offenes Geheimnis (Filmbild 2)
  • Offenes Geheimnis (Filmbild 3)
  • Offenes Geheimnis (Filmbild 4)
  • Offenes Geheimnis (Filmbild 5)