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Öffne meine Augen (2003)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Pilar (Lara Marull) ist Anfang 30. Sie hat ein Kind, und ihr Mann Antonio (Luis Tossar) schlägt sie. Irgendwann flüchtet sie zu ihrer kleinen Schwester. Antonio beginnt eine Therapie, wirbt um Pilar. Für kurze Zeit scheint das erste Glück wiederholbar; Pilar kehrt gegen den Widerstand ihrer Schwester zu ihrem Mann zurück. Doch dann versucht sie, eigene Träume zu verwirklichen … Was dieses lebensnahe Drama auszeichnet, ist vor allem die Präsenz der Hauptdarstellerin und eine Regie, die sowohl auf den Bergen über Toledo als auch auf engstem Raum die richtigen Arrangements findet. Ruhig und sensibel im Erzählton spart Regisseurin Bollaín trotzdem nicht mit Humor, etwa in den Therapiegruppen-Szenen, beschönigt aber auch nicht die häusliche Gewalt. Vorwerfen kann man ihr nur, dass sie Pilar mit Kunstverstand, Antonio jedoch nur mit proletarischem Banausentum ausstattet. So erlaubt das dezent didaktische Drama die fatale Ausflucht, alles sei nur passiert, weil zwei Menschen nicht innerhalb ihrer sozialkulturellen Liga geheiratet haben. (rk)

  • Öffne meine Augen (Filmbild 2)
  • Öffne meine Augen (Filmbild 3)
  • Öffne meine Augen (Filmbild 4)
  • Öffne meine Augen (Filmbild 5)