Nur wir drei gemeinsam (2015)

Manchen Schrecken vermag man nur mit Humor zu begegnen, wie es beispielhaft Roberto Bengini mit „Das Leben ist schön“ und Ernst Lubitsch mit „Sein oder Nichtsein“ vorgemacht haben. Auch der französische Schauspieler und Comedian Kheiron wählt diesen Weg. In seinem Erstlingswerk erzählt er die Geschichte seiner eigenen Familie: Der Film setzt ein im Iran zu Zeiten des Schahs, führt weiter in die Schrecken des Khomeini-Regimes und endet nach einer lebensgefährlichem Flucht über die Türkei in einem Getto am Rande von Paris. Den politischen Hintergrund verdichtet Drehautor, Regisseur und Hauptdarsteller Kheiron dabei auf wenige Szenen; umso mehr Raum bleibt ihm, um die vielen Etappen lebendig und pointiert auszumalen. Er balanciert dabei gekonnt zwischen Verzweiflung, Tragik und Satire bis hin zu märchenhaften Momenten. Das macht die durch Folter und Gefängnis erlittenen Gewalterfahrungen erträglicher und ist zugleich ein Weg, den Tätern mit Spott zu begegnen, ohne dass dabei die Ernsthaftigkeit verloren ginge. ascho