Zum Inhalt springen

Nur noch 60 Sekunden (2000)

Nur noch 60 Sekunden (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Francis Ford Coppola hat Nicolas Cage mal die „Hure von Hoyllwood“ genannt, weil er jede Rolle annimmt, die man ihm anbietet. Cage hat seinem Onkel nicht widersprochen. Er hat ihm zugestimmt. Und sich auch für „Nur noch 60 Sekunden“ prostituiert. Da spielt Cage mit seinem zwischen Manierismus und Trägheit liegenden Gusto den Ex-Autoknacker Randall, der seinem Bruder das Leben rettet, indem er in einer Nacht 50 Autos klaut. Die alte Truppe zusammengetrommelt, und ab dafür. Eine dämlichere Grundidee für ein Skript war wohl in ganz Kalifornien nicht aufzutreiben, und eigentlich müsste der Film erbarmungslos scheitern. Aber er tut es nicht. Er ist unterhaltsam, rasant und bunt. Wie in allen vorherigen Bruckheimer-Produktionen („Armageddon“, „The Rock“) ist es die perfekte Mischung aus schnell geschnittener Action und großartigen Mimen bis in die kleinsten Rollen, die den Film am laufen hält wie einen schnurrenden Ford Mustang GT. Autofans finden hier ihren neuen Kultstreifen, alle anderen eine lärmende Abgassause ohne Benzingestank. Wenn man sich aber vorstellt, dass dies der °Bullitt“ des dritten Jahrtausends hätte sein können, kommt dann doch Wehmut auf. Aber irgendwer wird Cage auch diesmal die Scheine auf den Nachttisch gelegt haben, als Dank für den erwiesenen Liebesdienst. (vs)