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Nichts zu verzollen (2011)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ende 1992 ist das geeinte Europa noch ein Traum. Nicht für den zutiefst frankophoben belgischen Zollbeamten Ruben (Benoît Poelvoorde). Offene Grenzen? Für ihn ein Albtraum. Und ausgerechnet Ruben wird zur einen Hälfte einer französisch-belgischen Sondereinheit gegen den Drogenschmuggel. Das Verhältnis zu seinem französischen Konterpart Mathias (Dany Boon) ist dementsprechend gespannt – auch ohne, dass er von dessen Eheplänen mit seiner Schwester wüsste … Nach „Willkommen bei den Sch’tis“ (2009) geht es bei Dany Boon erneut um Identität, um den Umgang mit der eigenen und fremden Identitäten, um Vorurteile, Klischees und Akzeptanz. Doch das ironische Veralbern von Volksgruppen gibt nicht genug her, wenn man es nicht mit guten Gags ummantelt oder in die Hände liebenswerter Figuren legt. Und hier tummelt sich nur ein Haufen betont skurriler anstatt dreidimensionaler Figuren in einer Geschichte, die Mittel zum Zweck bleibt. Der Film vergreift sich nie im Ton, bleibt respektvoll und ist teilweise sehr charmant. Doch wirklich originellen Witz bleibt er schuldig. (lan)