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Napola – Elite für den Führer (2004)

Napola - Elite für den Führer (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Deutschlands Teeniefilm-Regisseure interessieren sich neuerdings für das Dritte Reich. „Harte Jungs“-Macher Marc Rothemund startet im Februar „Sophie Scholl“, „Mädchen, Mädchen“-Mann Dennis Gansel versucht sich an einem Drama in einer nationalsozialistischen Kaderschmiede – und scheitert. Mit der Geschichte des jungen Friedrich (gut: Newcomer Max Riemelt), der 1942 für eine NS-Erziehungsanstalt rekrutiert wird, möchte Gansel offenbar weg vom Teeniefilm. Allein, der echte Wille fehlt. Sein Drama ist im Kern doch ein Jugendstreifen; Junger Außenseiter findet in Clique Respekt, den er nie hatte, und merkt zu spät, dass der Preis dafür zu hoch ist. Dazu gibt es das Figurenarsenal jeder Adoleszenz-Story: den Dicken, den Ängstlichen, den Fiesen, den Clown, den brutalen Vater, den Sensiblen (Tom Schilling). Alles könnte so auch an der Highschool, in der Clique oder an der Uni passieren. Formelhaft läuft die Story ab, perfekt ausgelichtete Jagdszenen auf russische Flüchtlinge verwässern die anvisierte Aussagen zur dünnen Moralsuppe. Das Dritte Reich als Hintergrund einer standardisierten Coming-of-Age-Handlung wird der Schwere der Verantwortung nicht gerecht. Am Schluss fliegt Friedrich raus und geht. Wenn doch alles nur so einfach gewesen wäre, damals im Nationalsozialismus … (vs)

  • Napola - Elite für den Führer (Filmbild 2)
  • Napola - Elite für den Führer (Filmbild 3)
  • Napola - Elite für den Führer (Filmbild 4)
  • Napola - Elite für den Führer (Filmbild 5)