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Nader und Simin – Eine Trennung (2011)

Nader und Simin - Eine Trennung (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Szene spiegelt die innere Zerrissenheit des Iran zwischen Moderne und Religion ideal wider: Als es darum geht, dem inkontinenten Mann beim Waschen zu helfen, fragt die verschleierte Haushaltshilfe telefonisch ihren Iman, ob das Sünde sei. Der Erzählduktus ist auch ansonsten ein unpolitischer: Regisseur Asghar Farhadi dekliniert in seinem Berlinale-Gewinner den Fall einer iranischen Scheidung durch. Das säkulare Ehepaar Simin (Hatami) und Nader (Moadi) hat einen Ausreiseantrag gestellt, doch wegen seines kranken Vaters macht Nader einen Rückzieher und stellt die gläubige Razieh als Haushaltshilfe ein. Wenig später eskaliert ein Streit, der Nader vor Gericht bringt. In der Folge spielt der Film mit unterschiedlichen Blickwinkeln und zwingt den Zuschauer, seine Vorurteile zu überdenken. Hier geht eine ganze Gesellschaft auseinander, die sich unter repressivem Druck in Lügen und Täuschungen verstrickt. Die Frage nach Recht oder Unrecht bleibt bis zuletzt offen, sicher ist aber: Dieses Sittengemälde ermöglicht ein neues Verständnis für den Iran. (mcs)

  • Nader und Simin - Eine Trennung (Filmbild 2)
  • Nader und Simin - Eine Trennung (Filmbild 3)
  • Nader und Simin - Eine Trennung (Filmbild 4)
  • Nader und Simin - Eine Trennung (Filmbild 5)