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Nackt (2002)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Doris Dörrie kann es einfach! Schon mit „Männer“ fing sie in den 80ern den Zeitgeist ein. Mit „Nackt“ ist ihr ein ebenbürtiges Pendant für die Gegenwart gelungen, in der Freunde die Familie ersetzen und Geld oder Liebe die Sehnsüchte beherrschen. Makatsch und Fürmann spielen ein Paar, das sich gerade getrennt hat oder es versucht; Alexandra Maria Lara und Vogel glauben sich glücklich in ihrer IKEA- und Habitat-Wohnung; bei Nina Hoss und Mehmet Kurtulus ist die Liebe perdu, seit das Bankkonto birst. Die Paare treffen sich zum Abendessen. Das Gespräch kommt auf eine Studie, die belegt, dass die meisten Männer ihre nackten Frauen nicht erkennen, wenn sie sie mit verbundenen Augen berühren – und umgekehrt. Was zu beweisen wäre … „Nackt“ ist ein Kammerspiel, bei dem sich jeder ertappt und verstanden fühlt, der jemals eine ernsthafte Beziehung führte. Die Dialoge sind so ehrlich, traurig und doch witzig, dass man sie für den Hausgebrauch memoriert. Während die Ausstattung in knalligen Farben und hippen Formen schwelgt, ist die Kameraführung dezent und ruhig. Und auch wenn mancher Einfall albern wirkt, der Film ist klug und lebenfroh. Danach kann man sein (Liebes-)Leben ändern, wenn man denn will. (cor