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Nachbarn (2021)

Nachbarn (2021) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ein Dorf im syrisch-türkischen Grenzgebiet zu Beginn der 1980er Jahre. Der erste Schultag ist für den kurdischen Jungen Sero (eindrucksvoll gespielt von Serhed Khalil) alles andere als einfach. Denn der neue Lehrer besteht darauf, dass nur Arabisch gesprochen wird. Mehr noch: Der nationalistische Assad-Anhänger schwingt propagandistische und antisemitische Hetzreden. Dabei lebt man im Dorf friedlich und eng mit den jüdischen Nachbarn zusammen.

Mano Khalil, Schweizer Filmemacher mit syrisch-kurdischen Wurzeln, schildert in seinem autobiografisch gefärbten Spielfilm Nachbarn (ab 13. 10. im Kino), wie das radikale Gedankengut zunehmend den Alltag in dem kleinen Ort verändert. Humorvolle Kindheits- und Familienszenen wechseln mit satirisch scharf gezeichneten, geradezu absurden Momenten. Khalil erzählt dabei ganz konsequent aus dem Blickwinkel des sechsjährigen Jungen, der still und mit großen Augen die Veränderungen beobachtet, die komplexe politische Realität aber nicht wirklich verstehen kann. Wie ein dunkler Schleier legt sich dabei eine bedrohliche Atmosphäre über das Dorf, ohne dass der Krieg und die Diktatur konkret benannt werden müssten.

  • Nachbarn (2021) (Filmbild 2)
  • Nachbarn (2021) (Filmbild 3)
  • Nachbarn (2021) (Filmbild 4)
  • Nachbarn (2021) (Filmbild 5)