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Mutter (2022)

Mutter (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ob mit angezogenen Knien in der Badewanne kurz vor dem Einschäumen der Haare, beim Wäschebügeln am Bügelbrett oder vor dem Einschlafen im Bett; ob im Auto während der Fahrt, im Theater in der Kantine oder in der Maske: Anke Engelke spielt in Mutter eine monologisierende Figur, die acht Frauen zwischen 30 und 75 Jahren in sich vereint. Der O-Ton dieser Frauen kommt vom Band, Engelke spricht also Playback – und das perfekt bis in die Verhaspler hinein. Während sie ihrem eigenen Alltag als Schauspielerin nachgeht, übt und spricht sie den Text dieser Frauen, die selbst wiederum über ihren jeweils eigenen Alltag als Mutter erzählen. Man muss schon aufpassen, um die unterschiedlichen Erlebnisse immer wieder zusammenführen zu können, trotz unterschiedlicher Stimmen und Dialekte, trotz völlig unterschiedlicher Erfahrungen als Mutter. Nötig ist das aber nicht, und das liegt auch im Interesse der Regisseurin Carolin Schmitz, die nicht will, dass man diese Frauen als Individuen wahrnimmt. Wir sollen den Mütteralltag in all seinen Situationen vielmehr als allgemeintypisch wahrnehmen. So wird „Mutter“ formal zum Experimentalfilm; gleichzeitig gelingt es dem Film aufgrund Engelkes lakonischer Präsentation, den Aussagen ihre oft emotionale Grundierung zu nehmen und sie distanzierter zu transportieren. jw

  • Mutter (Filmbild 2)
  • Mutter (Filmbild 3)
  • Mutter (Filmbild 4)
  • Mutter (Filmbild 5)

Vorstellungen