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MünsterLittle Miss Sunshine (2005)

Little Miss Sunshine (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Einem Kind, das nicht dauergrinsend im pinken Fummel steppen und jodeln kann, bleibt das Krönchen einer Schönheitskonkurrenz meist verwehrt. Dennoch ist die siebenjährige Olive wie besessen davon, „Little Miss Sunshine“ zu werden. Trotz Babyspeck und Megabrille. Wozu hat Opa (Alana Arkin), der mit seiner Heroin- und Tittenmagazinsucht kämpft, ihr schließlich unschlagbare moves beigebracht? Ein schrottreifer VW-Bus soll Olive und den Rest der sympathisch disfunktionalen Familie Hoover von Albuquerque/New Mexiko zum Wettbewerb nach Kalifornien bringen. An Bord: Papa Richard (famos: Greg Kinnear), ein glückloser Motivationstrainer, seine Frau Sheryl (Toni Colette), der sein „Refuse to lose“-Mantra mächtig auf den Zeiger geht, ihr suizidgefährdeter Bruder (Steve Carrell) und Olives Bruder Dwayne, der nur noch mit Zetteln kommuniziert, auf denen Sachen stehen wie „Ich hasse jeden“. Ehe der Clan die Westküste erreicht, haben Kinnear, Colette & Co das hinreißende Skript von Debütant Michael Arndt mit prallem Leben gefüllt. Auf exzentrische Komik folgen rührende Momente, dann Chaos. Visuell ähnelt der Erstlingsfilm der Ex-Werbefilmer Jonathan Dayton und Valerie Faris einer schrägen Dokumentation: ungeschminkte Schauplätze, gleißendes Sonnenlicht, hohes Tempo. Das Abigail Breslin alias Olive kein Sprüche reißender Kinderstar ist, dem man nach ein paar Filmminuten unpädagogisch den Hosenboden versohlen möchte, macht diese Odyssee endgültig zur Komödie des Jahres. (silu)