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Molière auf dem Fahrrad (2013)

Molière auf dem Fahrrad (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Vor Jahren waren Serge (Fabrice Luchini) und Gauthier (Lambert Wilson) aufstrebende Schauspielstars, die sich nächtelange Diskussionen übers Theater lieferten. Vorbei. Serge hat sich von der Theaterwelt enttäuscht an die Atlantikküste zurückgezogen, Gauthier wurde mit der trivialen Fernsehserie „Docteur Morange“ reich, berühmt und arrogant. Und wünscht sich doch mehr als die Prominenz des Fernseharztes: Er will Molières Komödie „Der Menschenfeind“ inszenieren, und als Darsteller will er Serge reaktivieren. Und schon kurz nach dem Wiedersehen radeln die beiden über Salzwiesen, verlieben sich in eine hübsche Italienerin, proben Dialoge, vor allem aber: streiten sie sich wie eh und je … Ja, Philippe Le Guays „Molière auf dem Fahrrad“ ist absolut vorhersehbar. Ja, das Theaterverständnis des Films ist eines von vorvorgestern, Serge und Gauthier schlagen Schlachten, die längst als Scheingefechte bekannt sind. Und, ja, die eingeschobenen burlesken Elemente wirken deplatziert. Aber abseits dieser Mängel bekommt man einen Film, der vor allem als Fest von zwei überaus sicher agierenden Schauspielern durchaus funktioniert. Dazu kommt eine stille, konservative Inszenierung sowie ein Blick für Details, der die sozialen Verwerfungen auf der Île de Ré, eine Art französisches Sylt, geschickt als dramaturgischen Kompass einzusetzen weiß. (fis)

  • Molière auf dem Fahrrad (Filmbild 2)
  • Molière auf dem Fahrrad (Filmbild 3)
  • Molière auf dem Fahrrad (Filmbild 5)
  • Molière auf dem Fahrrad (Filmbild 8)