Zum Inhalt springen

Modest Reception – Die Macht des Geldes (2012)

Modest Reception - Die Macht des Geldes (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Kaveh (Regisseur Mani Haghighi) und Leyla (Taraneh Alidoosti) fahren durch ein bergiges Ödland im Iran und verteilen Plastiksäcke voller Geld an die wenigen Bewohner, die in diesem lebensfeindlichen, aus Sand, Steinen und Schnee bestehendem Grenzgebiet ausharren. Warum die beiden den Armen den Cash aufdrängen und dies auch filmisch dokumentieren, wird nie klar. Auch nicht, wieso Kaveh die zu beglückenden Menschen vor immer grausamere moralische Entscheidungen stellt – verkauf mir die Leiche deines Neugeborenen für vier Millionen Rial, du brauchst doch das Geld! Haghighi, einer aus der Riege iranischer Regisseure im Exil, hält seine surreale Fabel absichtlich unscharf. Parabel auf die iranische Klassengesellschaft aus Städtern und Landbevölkerung? Möglich. Satire auf die im Titelanhang erwähnte Macht der Banknote und was Menschen bereit sind, für Geld zu tun? Kann sein. Allegorie auf die Scheindemokratie im Land, in der die Machthaber dem Volk Entscheidungsfreiheit suggerieren, ihnen ihren Willen aber mit Repressalien und Gewalt aufrängen? Vielleicht. Vielleicht bedeutet „Modest Reception“ auch gar nichts. Aus dieser Ungewissheit bezieht der Film seine Faszination. (vs)

  • Modest Reception - Die Macht des Geldes (Filmbild 2)
  • Modest Reception - Die Macht des Geldes (Filmbild 3)
  • Modest Reception - Die Macht des Geldes (Filmbild 4)
  • Modest Reception - Die Macht des Geldes (Filmbild 5)