Mit Liebe und Entschlossenheit (2021)

Die Radiomoderatorin Sara ist seit Jahren mit Jean liiert, doch gehen sie so zärtlich miteinander um,  dass man denken möchte, sie seien erst kurzem zusammen. Regisseurin Claire Denis („Stars at Noon“, „High Life“) aber lässt in ihrem Film „Mit Liebe und Entschlossenheit“ den Gefühlen nicht nur ganz entschlossen freien Lauf, sie webt ihnen auch eine destruktive und immer bedrohlichere Note ein.

Sara (stark: Juliette Binoche) ist beim Sex mit Jean (Vincent Lindon) so hingebungsvoll, wie sie später ihrem nach Jahren wieder auftauchenden Ex François (Grégoire Colin) verfällt. Der hat vor kurzem seinem alten Freund Jean (ja, es ist eine komplexe Dreiecksgeschichte) einen Job angeboten: Der Ex-Rugbyspieler soll für ihn die Kontakte in seiner neuen Spielerberatungsagentur knüpfen. Claire Denis geht im gesamten Film so tief in die Darstellung von Emotionen, dass sie die Kamera manchmal sogar zu Sara unter die Bettdecke kriechen lässt.

Aber auch die Jean innewohnende Unruhe – er ist Vater eines pubertierenden Sohnes, der bei Jeans Mutter wohnt – ist ständig präsent, so wie seine plötzlich auftretende Eifersucht Sara gegenüber. Gespräche, Blicke, Gestik: Alles in diesem Film drückt Gefühl aus. Und wenn es wirklich drauf ankommt, geht der Film auch noch in die Zeitlupe und damit gewaltig unter die Haut.