Mistress America (2015)

Nachdem Noah Baumbach in „Gefühlt Mitte zwanzig“ den alternden männlichen Hipster thematisierte, kehrt der Regisseur mit „Mistress America“ zurück zur weiblichen Perspektive, die Vorvorgänger „Frances Ha“ (wie hier mit Hauptdarstellerin und Ko-Drehbuchautorin Greta Gerwig) zum Generationenporträt adelte. Die 19-jährige Tracy (Lola Kirke) kommt zum Studium nach New York und findet keinen Anschluss: „Es ist wie eine Party, bei der man niemanden kennt“, klagt sie. Also hängt sie sich an ihre zukünftige Stiefschwester Brooke (Gerwig), die sich in der unübersichtlichen Großstadt wie ein Fisch im Wasser bewegt – scheinbar … Formal verliert „Mistress America“ gegen das coole Stilbewusstsein von „Frances Ha“, inhaltlich hat Baumbach bei der konventionell gefilmten Typenkomödie aber noch eine Schippe draufgelegt: Klug getaktete Screwballdialoge treiben den Film über Klischeeklippen hinweg, und wo die Bilder nicht mithalten, holt das hochmotivierte Ensemble die Kastanien aus dem Feuer. (fis)