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Minority Report (2002)

Minority Report (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Das System ist unfehlbar. Wäre es nicht so, hätte das Chaos und Anarchie zur Folge. Das System sagt voraus, wer einen Mord verüben wird. Und Precrime-Detective John Anderton (Cruise) verhaftet die Täter. Das System hat immer recht. Bis Anderton beim Präkonstruieren eines Mordes einen Mörder ermittelt, der nicht sein kann: sich selber … Einmal mehr beweist Spielberg sein magisches Auge für Geschichten. Die Story von Philip K. Dick inszeniert er als eine Mischung aus spirituellem Hyperrealismus, grimmigem Futur und nicht zuletzt als Suspense-Thriller: der unschuldig Verfolgte, das klassische Hitchcock-Motiv. Spielberg zieht die Schraube fester: Wie beweist man seine Unschuld, wenn die Zukunft – und damit die Schuld – schon Fakt ist? Unter das komplexe Film-Noir-SciFi-Hybrid schiebt Spielberg noch deutlicher als sonst seine naive Gesellschaftskritik. Doch er traut sich nicht, diesen Weg zu Ende zu gehen. Schlussendlich ist er immer noch der Kino-Zauberer, der uns Welten und Illusionen vorführt, die wir mit offenem Mund bestaunen. Und in diesen Spielbergschen Fantasie-Welten geht immer alles gut aus. So mündet der unkonventionelle „Minority Report“ in einen konventionellen Moralreport: Die Bösen werden bestraft, die Guten rehabilitiert. Spielbergs System ist fehlbar. (vs)