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Mia Madre (2015)

Mia Madre (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Bei ihrem Versuch, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, kann die Regisseurin Margherita (Margherita Buy) eigentlich nur Scheitern. Ihr Hauptdarsteller, ein egozentrischer US-Schauspieler mit nervigen Starallüren (ein großartiger John Turturro), bringt sie am Set zur Weißglut. Mit ihren Gedanken ist die völlig erschöpfte Margherita ohnehin im Krankenhaus bei ihrer Mutter, deren bevorstehenden Tod sie viel zu spät akzeptiert hat … In Nanni Morettis autobiografisch gefärbtem Film könnten diese beiden Welten kaum disparater sein: Hier der hochemotionale, von Trauer und Schuldgefühlen durchdrungene Familienkosmos, dort der mit satirischer Schärfe und slapstickhaften Situationen gezeichnete Irrsinn des Filmgeschäfts. Diese beiden konträren Welten zermürben nicht nur Margherita, sie fügen sich auch in Morettis zutiefst menschlichem Film nicht zu einem harmonischen Ganzen. Das ist aber nicht unbedingt ein handwerklicher Mangel, sondern vom Filmemacher beabsichtigt: Das Sterben eines nahestehenden Menschen ist eine derart existentielle Grenzerfahrung, dass sie zwangsläufig mit der Ordnung des Alltags kollidiert. (ascho)

  • Mia Madre (Filmbild 2)
  • Mia Madre (Filmbild 3)
  • Mia Madre (Filmbild 4)
  • Mia Madre (Filmbild 5)