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Meteora (2012)

Meteora (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Bedächtig schaut die Kamera auf eine monumental anmutende Felsenlandschaft. Erst der zweite Blick gibt einen Hinweis auf Zivilisation: Auf den Gipfeln zweier Berge sind jeweils ein Frauen- und ein Männerkloster angesiedelt, getrennt durch einen Abgrund, der nur mithilfe eines Seilkorbes auf der einen und einer steinernen Treppe auf der anderen Seite zu überwinden ist. Auf diesem Weg begegnen sich eine Nonne und ein Mönch – und beginnen eine verbotene Beziehung … Nur beiläufig ins Bild gerückte Details wie eine Getränkekiste oder ein Blasebalg verraten, dass sich die Geschichte im Hier und Jetzt abspielt. Die archaische Kulisse sowie die fast dokumentarisch eingefangenen klösterlichen Rituale sind so zeitlos wie der zugrunde liegende Konflikt selbst. Das Ringen zwischen geistlicher und weltlicher Liebe kommentiert Regisseur Spiros Stathoulopoulos mittels allegorischer Animationssequenzen im Stil mittelalterlicher Ikonenmalerei, die seine dialogarme und von langen Einstellungen bestimmte Inszenierung poetisch überhöhen. Ein origineller, außergewöhnlich schöner Film, gleichermaßen naturalistisch und transzendent – man könnte auch magischer Realismus dazu sagen. (sb)

  • Meteora (Filmbild 2)
  • Meteora (Filmbild 3)
  • Meteora (Filmbild 4)
  • Meteora (Filmbild 5)