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Merry Christmas (2005)

Merry Christmas (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Schnee liegt über den Schützengräben. Franzosen, Deutsche und Briten bekriegen sich seit Monaten. Da schreitet Benno Fürmann ins no man’s land zwischen den Linien. Er bewegt den Mund, aus dem ein Heldentenor tönt. In der Hand hält er – einen Weihnachtsbaum. Allein diese Szene dürfte manchem reichen, „Merry Christmas“ zu verreißen. Aber das wäre nicht gerecht. Denn erstens ist diese wahnsinnige Geschichte von der Verbrüderung feindlicher Truppen zu Weihnachten 1914 inklusive Fußballturnier historisch verbürgt. Und zweitens gelingt es Brühl und Führmann im Laufe des Films, ihren Rollen unpathetisch Charakter zu verleihen. Drittens hat man solch immer heikle Karaoke schon schlechter gesehen. Viertens hält Regisseur Carion die Balance zwischen Rührstück und hartem Kriegsdrama, spielt mit nationalen Klischees, ohne albern zu sein, und bleibt mit ruheloser Handkamera stets nahe an den Figuren, um im richtigen Moment in die ausladenden Cinemascope-Gesten zu wechseln. Und fünftens haben Zyniker in diesem Film nichts verloren. Erst recht nicht in der komplett deutsch synchronisierten Fassung – zum Glück kommt auch das Original ins Kino. (rk)

  • Merry Christmas (Filmbild 2)
  • Merry Christmas (Filmbild 3)
  • Merry Christmas (Filmbild 4)
  • Merry Christmas (Filmbild 5)