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Memories on Stone (2014)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„In Kurdistan ist das Filmemachen kein Job für Leute mit gesundem Verstand“. Fürwahr: Wenn man als Regisseur so heißt wir der Diktator, über dessen Gräueltaten man einen Film machen will, ist das schon mal ein Hinweis darauf, dass man die Dreharbeiten nicht unbeschadet überstehen wird. Doch Filmemacher Hussein (Hussein Hassan) sieht sich bei seiner Aufarbeitung des Genozids während der Anfal-Operation, bei der Saddam Husseins Truppen Ende der 80er fast 200 000 irakische Kurden ermordeten, noch anderen Problemen gegenüber: Wie finanziert man einen Film in einem von Krieg und Terror zerrissenem Land? Wo kriegt man Equipment her? Und wo eine Hauptdarstellerin, wenn alle Frauen, die in Frage kämen, aus religiösen Gründen nicht vor eine Kamera treten dürfen? Kann man den kurdischen Popstar loswerden, der fürs Marketing die Hauptrolle spielt? Und ist es das alles wert? Shawkat Amin Korkis bitterer und komischer Oscar-Beitrag übers Filmemachen unter chaotischen Zuständen sagt: ja. Auch wenn man am Ende allein im Regen sitzt und die Kunst eigentlich nur für sich macht. Aber man macht sie und das zählt. (vs)