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Meine stillen Gedanken – My Thoughts Are Silent (2019)

Meine stillen Gedanken - My Thoughts Are Silent (2019) (Poster)

Filminhalt

Vadym ist 25, er ist Tontechniker und Musiker. Sein Traum ist es, ins Ausland zu ziehen und die Ukraine für immer zu verlassen. Während es für ihn schon schwer genug ist, über die Runden zu kommen und seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, benötigt er plötzlich eine teure Zahnimplantatoperation, die er sich nicht leisten kann. Nachdem er aus seinem regulären Job als Tontechniker bei einer billigen Seifenopernproduktion gefeuert wurde, nimmt Vadym einen ungewöhnlichen Auftrag eines Spieleentwicklers an: Er soll die Geräusche der lokalen Karpatenfauna aufnehmen. Im Falle einer erfolgreichen Auftragsübergabe verspricht der Spieleentwickler Vadym neben einer großzügigen finanziellen Belohnung auch einen Platz in seiner Zentrale in Kanada. Vadym ist nun kurz davor, seinen Traum zu verwirklichen. Außerdem ist er selbst im Westen der Ukraine geboren, so dass dieser Job für ihn mehr als alles andere eine kleine Reise zurück in die Heimat ist. Seine Mutter Galia, eine Taxifahrerin in Vadyms Heimatstadt Uzhgorod, erklärt sich bereit, ihm zu helfen. Für sie ist es Zeit, die sie mit ihrem ach so erwachsenen Sohn verbringt; für Vadym ist sie eine Fahrerin, die ihn zu seinen Tieren bringen wird. Und so beginnt die Reise von Mutter und Sohn. Es ist Frühling und die Natur blüht überall. Sie reisen durch die wunderschönen Landschaften der westkarpatischen Ukraine, wo Vadym bei jedem Halt mit seinem Recorder Tiere jagt: den Eurasischen Biber, den Rothirsch, den Feldhasen… aber am begehrtesten ist die geheimnisvolle Rachiv Stockente (Anas rakhivus), die, wenn sie gefunden wird, Vadym die größte Geldbelohnung einbringen wird. Galia hat ihren Sohn offensichtlich vermisst, der in den letzten Jahren weit weg gelebt hat, und sie genießt es jetzt, ihn an ihrer Seite zu haben. Sie hat kein Verständnis für seinen Wunsch, ins Ausland zu gehen, und möchte, dass er in der Ukraine bleibt, heiratet, ihr Enkelkinder schenkt und ein „normales“ Leben führt. Vadym scheint von ihrer aufdringlichen Haltung irritiert zu sein – er ist „ein reifer Mann“, „ein Musiker“ und kein Junge mehr. Er wird seine eigenen Entscheidungen treffen. Die Hauptfrage, die über dieser fast schon klassischen Mutter-und-Sohn-Geschichte schwebt, lautet: „Was ist Heimat für einen Menschen und gibt es sie überhaupt?“. Die beiden Figuren müssen beide ihren eigenen Weg gehen und lernen, dass der Ältere irgendwann loslassen und der Jüngere Wurzeln schlagen muss.