Zum Inhalt springen

Mein Name ist Bach (2003)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wir schreiben das Jahr 1747. Die Männer tragen scharfe Kostüme im
pompös-abgewrackten Vintage-Look, das Schloss beginnt zu verfallen, und J. S. Bach (toll als oller Sturkopp: Glowna) begegnet zum ersten und einzigen Mal Friedrich II. (Vogel – sehr schräg). Dieser hat sich etwas Böses für den Kantaten-König ausgedacht: Er soll aus dem Stehgreif auf eine kleine, vom königlichen Hirn selbst erdachte Melodie einen Kanon komponieren. Aus der Weigerung Bachs entsteht ein 14-tägiges, historisch belegtes Zusammentreffen voller Auseinandersetzungen zwischen dem Komponisten und dem Herrscher. Für Freunde von „Was wäre, wenn … “ und „Wie war es wohl, als … „- Gedankenspielereien eine üppige Mahlzeit. Die Bildausschnitte sind häufig so gewählt, dass man erst auf den zweiten Blick erkennt, worum es sich handelt. Dadurch kommentieren und ironisieren sie das Geschehen geschickt: Glownas Hinterkopf wirkt von nah wie ein königlich kurzgeschnittener Rasen. Schade, dass der liebevoll aufbereite Film von Debütantin de Rivaz wegen seines Themas wohl kein Kassenknaller wird. (bl)