Zum Inhalt springen

Mein Leben ohne mich (2002)

Mein Leben ohne mich (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Handkamera vibriert leicht, während die geschriebenen Worte auf dem rosa Block auftauchen. “Was ich vor meinem Tod noch erledigen muss”, schreibt die junge Frau, die alleine in dem nächtlichen Café sitzt. Sie ist gerade mal Mitte 20, hat zwei kleine Töchter und einen lieben Mann – und sie weiß, dass sie noch knapp drei Monate zu leben hat. Nicht gerade der Stoff, aus dem Komödien gemacht sind – dennoch erzählt Almodóvar-Elevin Coixet die Geschichte nicht nur in hektischen Bildern, die oft so nahe heranrücken, dass man gar nichts mehr erkennt, sondern auch mit viel Ironie. Denn seit ihre Protagonistin Ann (neues Gesicht: Polley) weiß, wie kurz ihr Leben noch ist, beginnt sie es erst richtig zu genießen. Und sie bereitet ihren Tod vor – nicht etwa, indem sie mit ihrer Familie darüber redet, sondern indem sie Audiokassetten bespricht – für ihre Töchter bis hin zu ihrem 18. Geburtstag, für ihren Mann und für ihre Mutter (großartig: Debbie Harry als lebensüberdrüssiges Wrack). Teilweise etwas schmalzig, teilweise Längen, aber sonst erste Klasse. (bl)